In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gestalteten namhafte Künstler wie z. B. Moritz von Schwind oder Otto Speckter die beliebten Münchener Bilderbogen, u.a. auch mit Illustrationen zu Märchen der Brüder Grimm. In stark veränderter und gekürzter Form, werden diese auf nur jeweils einem Blatt erzählt: manche – sowohl ohne, als auch mit wenig Text – in einem einzigen großen Bild, in das mehrere Szenen der Erzählung integriert sind (vgl. „Wimmelbild“), andere comicähnlich in einzelnen Bildszenen und -streifen mit Textblöcken daneben oder Zeilen und Versen darunter.
Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von 25 Märchenbogen, deren „Lesung“ und Erfassung meist mehr als nur einen Blick erfordert! Die Texte in Frakturschrift sind jeweils lesbar transkribiert, der Betrachter erfährt zudem Interessantes zu (oft französischen) Vorgängerversionen der vermeintlich deutschen/hessischen Volksmärchen und auch die kritische Auseinandersetzung mit den Brüdern Grimm und ihren über 40 Jahre immer wieder überarbeiteten und veränderten Auflagen der Kinder- und Hausmärchen bleibt nicht ausgespart.
Eine Lese- sowie eine Spielecke laden zum Verweilen, Spielen und Verkleiden ein, auch führt ein spannendes Quiz durch die Ausstellung. In Kooperation mit der Stadtbücherei finden zudem Lese- und Begleitveranstaltungen statt. Märchenhaft für Große, Kleine und die ganze Familie!
Zur Ausstellung ist eine reich bebilderte Broschüre erhältlich!